Oki Doki No

Spannende, unterhaltsame, aufwühlende, ungewöhnliche und bezaubernde junge Dokumentarfilme.
Zu sehen sind die unterschiedlichsten Themen und Spielarten des Dokumentarfilms. Allen Filme gemein ist jedoch, dass sie die Beschafffenheit unserer Wahrnehmung - und damit auch der Welt, in der wir uns bewegen, sehen, hören, fühlen und schmecken - spiegeln und reflektieren.

Programm:
Freitag:
Kandidaten | 2009
Fragmente der Einsamkeit | 2011
Sinneswandel | 2011
Ein Heim im Wald | 2011
My mom drunk | 2009
Felix | 2011
Sternstunden| 2007

Samstag:
Nirgendwo.Kosovo | 2011
Teheran Kitchen | 2009
Das Recht und die filmischen Formen | 2011
Facing the scene | 2011
Have you seen this man? | 2011


„Alles Dokumentarische in diesem Film ist erdacht. Alles fiktive ist echt.“ 

Fiktion. Wahrnehmung. Komposition. Schönheit. Die Kamera als Beobachter trohnt wie eine unsichtbare Statue vor dem Bild, dem Ausschnitt, der wahrgenommenen Realität. Nur dieser distanzierte, unterkühlte, objektive Blick, der dem Dokumentarfilm in unseren Augen so eigen ist, trügt. Die gezeigten Filme hinterfragen unser Schwarz-Weiß-Denken, greifen jene vermeintlichen Konventionen auf, verstoßen sie, kehren sie damit um und holen sie wieder heraus, um schließlich im hellen Tageslicht über sie zu lachen. 
Durch die Kameras beobachten wir eine Welt, die in ihrer Ausschnitthaftigkeit immer die Gefahr in sich birgt, das Wichtigste einfach zu übersehen. Oder wird es genau in dem Moment zum Wichtigsten, wo es für uns für immer unsichtbar wird? Wir sehen Bilder, die etwas herausnehmen aus dem Pool virtueller Ereignisse, und die wiederum in ihrer Aktualisierung eine Konstruiertheit der Welt offenbaren. Solche Bilder, die uns an die Gemachtheit des Seins, der Welt erinnern und uns nicken lassen, wenn wir an den Ausspruch im Vorspann von Jan Soldats Film „Fragmente der Einsamkeit“ denken:

In diesem Sinne verstehen wir Dokumentarfilme. Nämlich, dass sie die Gemachtheit unserer Wahrnehmung und damit auch der Welt, in der wir uns bewegen, sehen, hören, fühlen und schmecken, spiegeln und reflektieren. Dokumentarfilme sind von Anfang an, durch ihre Entscheidung für oder gegen ein Bild, selektiv, fiktiv. Und das thematisieren auch die Filme: Sie loten die Grenzen zwischen dem, was man unter einem klassischen Dokumentarfilm versteht, aus. Sie zeigen die bunte Vielfalt der Formsprache und Collagen, die wir während dieses Festivals präsentieren. Sie zeigen neue Entwicklungen und Experimente von jungen Filmemachern aus der Dokumentarfilmwelt. Gleichzeitig eint alle Filme mindestens eine Eigenschaft: Sie fragen nach der Möglichkeit des für Wahr-Nehmens in der Wahrnehmung und eröffnen wiederum ihrerseits neue Blicke und Perspektiven und bringen uns zurück zum Wundern, was den Anfangs- und Endpunkt eines jeden Wahrnehmens kennzeichnet.

Im Programm: